Wer kann an IdA teilnehmen?
Die Aufnahme von Patienten in das Projekt ist vorerst beendet. Aktuell werden die erhobenen Daten durch das evaluierende Institut ausgewertet.
Das Projekt richtet sich an Patienten ab 70 Jahren die wegen einer körperlichen Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden müssen und überunterschiedliche Alltagsfähigkeiten und Gedächtnisleistungen verfügen.
Dabei muss der voraussichtliche Mindestaufenthalt im Krankenhaus mindestens 4 Tage betragen.. Teilnehmende Krankenkassen sind die AOK Nordost, die BAHN-BKK und die KNAPPSCHAFT – teilnehmen können somit zunächst nur Versicherte dieser 3 Krankenkassen.
In welchen Kliniken wird IdA angeboten? Wie nehme ich Kontakt auf?
Oberhavel Kliniken GmbH an den Standorten Oranienburg und Hennigsdorf
E-Mail: ida@oberhavel-kliniken.de
Telefon: 03301 66-1115
Klinikum Ernst von Bergmann gGmbH am Standort Potsdam
E-Mail: ida@klinikumevb.de
Telefon: 0331 241-47556
Sana Kliniken Niederlausitz gGmbH an den Standorten Senftenberg und Lauchhammer
E-Mail: ida@klinikum-niederlausitz.de
Telefon: 03573 753470
Warum braucht es ein Projekt wie IdA?
Das Leistungsspektrum der Krankenhäuser ist darauf ausgerichtet die körperlichen Erkrankungen der Patienten zu behandeln. Für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, wie beispielsweise Demenz ist eine Veränderung ihrer Gewohnheiten, z.B. durch einen Krankenhausaufenthalt, oft sehr belastend. Oft sind Verwirrtheitszustände, herausforderndes Verhalten und erhebliche Verschlechterungen der Alltagsfertigkeiten die Folge. Hier bietet das Projekt IdA qualifizierte Hilfe an.
Ida möchte herausfinden, ob eine veränderte Tagesgestaltung und Betreuung im Krankenhaus einen positiven Einfluss auf ihren Krankenhausaufenthalt hat.
Welche Vorteile bringt mir IdA?
IdA unterstützt ältere Menschen während ihres Krankenhausaufenthaltes und verbessert damit die Versorgung. Extra für das Projekt zur Verfügung stehende und spezifisch geschulte Koordinatoren analysieren detailliert und personalisiert den spezifischen Hilfebedarf und erstellen einen individuell abgestimmten Maßnahmen- und Hilfeplan für jeden Patienten.
Geschulte Tagesbegleiter setzen diese Maßnahmen um und geben den Patienten dadurch eine Tagesstrukturierung während des Krankenhausaufenthaltes.
Was bedeutet Tagesstrukturierung?
Tagesstrukturierung während des Krankenhausaufenthaltes bedeutet, dass Tagesbegleiter rund um das Behandlungsprogramm Orientierung schaffen und den Patienten verschiedene Beschäftigungsangebote in Form von Einzel- oder Gruppenbetreuung unterbreiten. Das gibt Orientierung und schafft positive Erlebnisse während des Aufenthaltes.
Was wird in den Einzel- und Gruppenbetreuungen gemacht?
In der Einzelbetreuung gibt es verschiedene aktivierende oder beruhigende Maßnahmen, je nach Bedarf des Patienten. Zu den aktivierenden Maßnahmen gehören u. a. gemeinsames Lesen, Spiele, Puzzeln, Kreuzworträtsel, das Lesen der Tageszeitung, Biographiearbeit oder Singen.
Benötigt ein Patient eher beruhigende Maßnahmen kommen Aromapflege, Lichttherapie oder Entspannungsmusik zum Einsatz.
Je nach Gesundheitszustand kommen auch mobilisierende Maßnahmen wie gemeinsame Spaziergänge oder das Aufsetzen in den Stuhl zum Einsatz.
Je nach Bedarf umfassen auch Mahlzeitenbegleitung oder Abendrituale mit weiteren Bewegungseinheiten oder einem gemeinsam besprochenen Tagesrückblick, die Tagesbegleitung.
Zusätzlich zu diesen Einzelmaßnahmen werden im Rahmen der Gruppenbetreuung gemeinsames Musizieren, Basteln und Gruppengespräche angeboten. Das fördert den sozialen Kontakt und Austausch, vermeidet Einsamkeit und stärkt das Selbstvertrauen der Patienten in ihre Fähigkeiten.
Gibt es Unterstützung für die Angehörigen?
Die Angehörigen haben mit den explizit für das Projekt tätigen Koordinatoren feste Ansprechpartner rund um die mentale Gesundheit der Patienten. In regemäßigen Intervallen werden Angehörigenschulungen angeboten, um die Angehörigen auch für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt zu unterstützen und im Umgang mit möglicherweise herausforderndem Verhalten zu sensibilisieren. Ebenfalls können jederzeit während des Krankenhausaufenthaltes individuelle Angehörigenberatungen durchgeführt werden.
Welche Erfahrungen gibt es bisher mit IdA?
Fallbeispiel 1
Eine besorgte Tochter wandte sich über das Kontaktformular auf der IdA-Homepage an das Projektteam und schilderte folgenden Sachverhalt:
- Mutter ist schwerstdement und lebt im Heim.
- Eine „entzündete Druckstelle am Fuss“ (Gangrän bei diabetischem Fußsyndrom mit infizierter Ulzeration der Großzehe) sollte bereits vor 6 Wochen im Rahmen eines stationären Krankenhausaufenthaltes behandelt werden.
- Die somatische Behandlung konnte nach der Aufnahme im Krankenhaus nicht stattfinden, die Patientin „ließ sich nicht behandeln bzw. anfassen und wollte immer weglaufen“.
- Der Behandlungsversuch wurde abgebrochen und die Patientin unverändert in das Pflegeheim entlassen.
Am Tag nach der Kontaktmail wurde die Patientin in einem IdA Krankenhaus auf der Gefäßchirurgie aufgenommen und in das Projekt eingeschlossen.
Nach Absprache der IdA-Koordinatorin mit der Tochter und der behandelnden Hausärztin, fanden 3-4 IdA-Betreuungen pro Tag durch 2 Bezugsbegleiter/Tagesbegleiter statt.
Die noch 6 Wochen zuvor als „unbehandelbar“ geltende Patientin konnte so kognitiv stabilisiert werden und wirkte im Rahmen ihrer Möglichkeiten sogar bei der Behandlung des somatischen Leidens mit.
Nach ca. 3 Wochen wurde die Patientin nach erfolgreicher Behandlung/OP kognitiv stabil in das Heim entlassen werden und benötigte keinerlei zusätzliche Unterstützung im Vergleich zur Aufnahme.
Die Teilnahme am IdA-Projekt ist freiwillig und für Sie kostenfrei.